Das Bedürfnis nach deutschem Bildungsangebot in Athen hat seine Ursprünge in der Ankunft der Bayern unter König Otto, als viele deutsche Gelehrte, Wissenschaftler, Angestellte, Kaufleute, Ärzte, Handwerker und Angehörige des Militärs zusammen mit ihren Familien nach Athen kommen. Auf Initiative des großen Architekten und Archäologen Wilhelm Dörpfeld entsteht 1896 die Idee zur Gründung der DSA. Der Schulverein wird gegründet und ist als Schulträger für den Betrieb der Schule verantwortlich, die bis zum Ersten Weltkrieg als Grundschule funktioniert. Zwischen den beiden Weltkriegen weitet sich die angebotene Beschulung auf das Gymnasium aus. Dank einer Sondererlaubnis betreibt die DSA gemischte Klassen, in denen Jungen und Mädchen gemeinsam unterrichtet werden, was zu jener Zeit sehr fortschrittlich ist.
Der Schulbetrieb während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ist ein Abschnitt unserer Geschichte, mit dem wir uns kritisch auseinandersetzen, was seinen Ausdruck in dem Projekt „DSA erinnert“ findet.
Die Schule schließt mit der Befreiung und öffnet ihre Pforten 1956 wieder. Die Athener versuchen zwar noch die Wunden und schmerzlichen Erinnerungen an die Besatzungszeit zu verarbeiten, schätzen aber die Qualität und das, was die DSA in der Vergangenheit geboten hat. Sie schenken der Schule, die ihren Betrieb mit nunmehr zwei getrennten Abteilungen (deutsche und griechische) und unterschiedlichen Schulabschlüssen erneut aufnimmt, wieder ihr Vertrauen.
Die Änderungen, die das griechische Bildungsrecht im Laufe der Jahrzehnte erfährt, ermöglichen schließlich im Jahr 2015/16 unsere Neupositionierung und die Schaffung einer Schule mit einem gemeinsamen Curriculum und einem gemeinsamen Abschluss (DIA) für die gesamte Schülerschaft. Als wir 2021 unser 125-jähriges Bestehen feiern, feiern wir zugleich den Abschluss des ersten DIA-Jahrgangs der vereinten „Begegnungsschule“.