Im Herzen der Gesellschaft: Toleranz Raum geben

Im Herzen der Gesellschaft: Toleranz Raum geben

Schule ist ein Ort der Vielfalt an dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit den verschiedensten Hintergründen und Persönlichkeiten zusammentreffen. Zentrale Werte unserer Gesellschaft und unserer Schule wie Toleranz, Respekt, Rücksichtnahme und Verantwortung sind keine selbstverständlichen Güter. Gemeinsam müssen wir uns für sie engagieren, sie kultivieren und pflegen.

Schule, Gesellschaft und Familie können nur funktionieren, wenn sich ihre Mitglieder mit Respekt und Offenheit begegnen. Aktuell erleben wir zunehmend, dass private und öffentliche Diskussionen hitziger werden, bisweilen die Grenzen dessen überschreiten, was die GesprächspartnerInnen zu tolerieren bereit sind oder sogar in Hass und Feindschaft entgleisen. Dieser Entwicklung will die Ausstellung ToleranzRäume entgegentreten.

Die vom deutschen Bundestag und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat getragene Wanderausstellung ToleranzRäume aus Detmold zeigt SchülerInnen, wie sie sich in ihrem Alltag für mehr Toleranz und Respekt einsetzen können. Die Ausstellung lädt Menschen aus allen Lebenswelten ein, zu erleben und zu diskutieren, wie Toleranz in unserem Zusammenleben funktionieren kann, aber auch wo sie ihre Grenzen hat.

Die SchülerInnen können sich von vielen bekannten Toleranzvorbildern aus der Vergangenheit und Gegenwart wie G. E. Lessing, Anne Frank, Sophie Scholl, Esther Bejarano, Alice Hasters oder Argyris Sfountouris inspirieren lassen. Die Ausstellung soll zu Solidarität ermutigen und zeigen, dass jede/r einzelne von uns die Macht hat, unser Zusammenleben ein bisschen besser zu machen.

Als Toleranzvorbild verbindet Argyris Sfountouris beide Ausstellungen. Als Zeitzeuge und einer der wenigen Überlebenden des Massakers von Distomo vom 10.Juni 1944 durch SS-Einheiten war er seit 1996 ein enger Kooperationspartner und Unterstützer der Schülerbegegnungsprojekte der DSA mit dem Lyzeum Distomo.

Die Ausstellung ToleranzRäume wurde am Montag, den 13. Januar 2025 im Rahmen der Podiumsdiskussion Toleranz beginnt mit dir für die SchülerInnen der DSA eröffnet. Daran nahmen namhafte deutsche und griechische Gäste und VertreterInnen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und zivilgesellschaftlichen Organisationen teil. Zu den ReferentInnen auf dem Podium gehörten unter anderem der Generalsekretär des Ministeriums für Migration und Asyl, Dr. Herakles Moskoff, der Vorstandsvorsitzende des Vereins Toleranz-Tunnel, Dr. Jarek Korczynski, die Religionswissenschaftlerin und Ethnologin Leyla Jagiella, die Aktivistin und Gründerin der Vereinigung für die Rechte afrikanischer Frauen in Griechenland, Loretta Macauley, und der Sänger, Schauspieler und Musikproduzent Jerome Kaluta. Die SchülerInnen hatten dabei die Gelegenheit viele zentrale Fragen rund um das Thema Toleranz mit den Gästen zu diskutieren. Inhaltlich ging es um die Frage, was bedeutet Toleranz und um den Zustand unserer Gesellschaften: Leben wir in Griechenland und Deutschland in toleranten Gesellschaften? Können wir mit dem, was wir erreicht haben, zufrieden sein? Wie können wir gemeinsam einen toleranten Raum / eine tolerante Gesellschaft schaffen und wo sind die Grenzen des Tolerierbaren?

Es war eine spannende, viele Aspekte umfassende Diskussion, in der die Gäste auch viele persönliche Erfahrungen mit uns teilten. 

Am Dienstag, dem 14. Januar, wurden die Wanderausstellung ToleranzRäume und die Sonderausstellung zu Argyris Sfountouris als Zeitzeuge der Toleranz in einer feierlichen Vernissage eröffnet. An der Eröffnungszeremonie nahmen der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Andreas Kindl, die österreichische Botschafterin Gerda Vogl und andere wichtige Persönlichkeiten teil, darunter auch der Ehrengast Argyris Sfountouris. Als Zeitzeuge hatte er seine Erinnerungen in unzähligen Zeitzeugengesprächen mit vielen Schülergenerationen der DSA geteilt und ihnen dabei wichtige Botschaften mit auf den Weg gegeben: Haltet die Erinnerung aufrecht und gestaltet daraus eine neue, bessere, menschliche Zukunft.

Die beiden Veranstaltungen sowie die Sonderausstellung zu Argyris Sfountouris als Zeitzeuge der Toleranz wurden von den SchülerInnen der DSA erinnert -Gruppe unter der Leitung von Dimitris Chalatsis (DSA erinnert-Projektkoordinator) und Regina Wiesinger (Beauftragte für Erinnerungskultur) geplant, organisiert und umgesetzt.

Die Wanderausstellung ToleranzRäume sowie die Sonderausstellungausstellung zu Argyris Sfountouris Zeitzeuge der Toleranz“ ist bis zum 06.02.2025 im Foyer der DSA zu sehen.