„Meine Stimme zählt“
- 22.03.2023
Politische Bildung ist ein wesentliches Ziel der Deutschen Schule Athen (DSA). Dieser Prozess der Meinungsbildung und letztlich der politischen Identität mündet unter dem Motto „Meine Stimme zählt“ in einer Wahl-Simulation der DSA, an der alle SchülerInnen der Jahrgangsstufen 11 und 12 teilnehmen, von denen die meisten in diesem Jahr zum ersten Mal von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen werden.
Information durch Interaktion und demokratischen Diskurs ist auch ein grundlegendes Mittel zur Formung politischer Einstellungen. In diesem Zusammenhang fand am Mittwoch, dem 22. März, in der Aula der DSA eine Podiumsveranstaltung mit VertreterInnen aller im aktuellen Parlament vertretenen Parteien statt.
Wir bedanken uns bei den VertreterInnen aller Parlamentsparteien: bei Dr. Tasos Gaitanis, Sprecher von Nea Demokratia, bei Dimitris Tzanakopoulos, Abgeordneter von SYRIZA und Absolvent der Deutschen Schule Athen, bei Panagiotis Vlachos von PASOK-Kinima Allagis, bei Afroditi Bobolis von der Kommunistischen Partei Griechenlands, bei Tina Stergiotis von der Hellenischen Lösung und bei Dr. Sotiris Mitralexis von der MerA25, ebenfalls ein Absolvent der DSA. Ohne ihre Anwesenheit wäre diese Veranstaltung nicht möglich gewesen.
Die Diskussion wurde von Annedore Dierker, der Schulleiterin der DSA, und von Konstantin Zois, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Schulvereins Athen, sowie von den Organisatorinnen des Projekts „Meine Stimme zählt”, Ioanna Pliatsika, Leiterin der Sekundarstufe II, und Angeliki Kanellakopoulou, Alumnibeauftragte, eingeleitet.
Drei Schülerinnen der 11. Klasse moderierten die Debatte und erinnerten zunächst an den Ablauf und die Regeln der Debatte, während die Vertreter der Parteien nacheinander auf (bereits bekannte) Fragen zu den griechisch-türkischen Beziehungen, den Fächern Sozialkunde und Sexualerziehung an den Schulen, dem tödlichen Unglück in Tempi, der Umweltpolitik sowie dazu, welche Prioritäten ihre Partei am Tag nach den Wahlen setzen würde, antworteten. Nach jeder Antwortrunde durften sie die übrigen Antworten kommentieren.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellten SchülerInnen aus dem Publikum sechs spontane Fragen, eine an jede/n Vertreter/in, und hoben damit das Niveau der politischen Diskussion bei dieser Veranstaltung auf eine höhere Stufe. Die Fragen der Jugendlichen sind oft entwaffnend klar und unerwartet kraftvoll. Hoffnungsvoll.
Für griechische Verhältnisse ist dies ein bahnbrechendes Programm, obwohl politische Bildung von fundamentaler Bedeutung ist.
Es wurde sogar eine Website eingerichtet (https://politikipraxi.webnode.gr/), auf der sich SchülerInnen über die Funktionsweise des Parlaments, das Wahlsystem und den Wahlprozess informieren können, die Programme der Parteien kennen lernen und mit Hilfe einer Anwendung „testen“ können, welcher Partei ihre Ansichten am nächsten stehen.
Im Mittelpunkt dieses Programms stehen ohnehin die SchülerInnen selbst. Denn die Initiative ist von Schülerinnen der 11. Klasse ausgegangen; sie verstehen die Schule als einen Ort, an dem verantwortungsbewusste BürgerInnen heranwachsen, und waren sich im Rahmen ihres Sozialkunde-Unterrichtes einig, dass sie sich auf ihre neue Rolle, die politische, vorbereiten müssen. Die Organisation wurde daher von den beiden Sozialkunde-Kursen der 11. Klasse übernommen. „Meine Stimme zählt“ wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt.